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[de]Island – Tag 3 – Þórsmörk[/de][en]Iceland – Day 3 – Þórsmörk[/en]


An unserem zweiten isländischen Morgen bekamen wir auf etwa 1.000 Metern über Null frischen Besuch von Gevatter Nebel, der uns dann die nächsten Stunden bei unserem Aufstieg durch Schnee- und Aschefelder über den Gipfel zwischen dem Eyjafjallajökull und dem Mýrdalsjökull begleitet hat. Beim Abstieg konnten wir teilweise auf unseren Wanderschuhen ‘Ski fahren’ und die Nebeldecke hinter uns lassen. Wir wurden belohnt mit einem phänomenalen Ausblick auf den Þórsmörk-Bergrücken. Die richtige gelegenheit für eine ausgedehnte Kaffeepause mit Nickerchen. Nun ja, ich war der einzige, der ein Nickerchen gemacht hat :-)

Nach dem Abstieg durch den Wald des Thors (denn das heißt Þórsmörk übersetzt) kamen wir erschöpft und zufrieden auf einem Campingplatz mit heißer Dusche an. Eine heiße Dusche, die alle außer Tobi, der niemandem zum Geld wechseln gefunden hat, ausgiebig genutzt haben. ;-)

[de]Island – Tag 2 – Fimmvörðuskáli[/de][en]Iceland – Day 2 – Fimmvörðuskáli [/en]

Frisch gestärkt mit Müsli ging es mit gepackten Rucksäcken und schnittigen Windböen dann nochmals den steilen Anstieg des Skógafoss hoch. Grob geschätzt ging es in den ersten Stunden entlang der Skógar an mehr Wasserfällen vorbei als ein Wanderer Finger hat. Nach einem Päuschen samt Nickerchen, Tänzchen und Zumba im Wind wanderten wir immer weiter stetig bergauf. Die Vegetation wurde immer karger und verschwand wurde zu Sand und Stein. Lediglich der Wind – unser treuer Begleiter – war stets zur anwesend. Obwohl wir schon Gepäck umverteilt hatten, machte sich Ariks Hüfte aufgrund des schweren Rucksacks mit jedem Höhenmeter mehr und mehr bemerkbar. Unser Tagesziel Fimmvörðuskáli lag auf etwa 1.000 Metern und wir alle wusste, dass diese erste Etappe die anstrengendste sein würde. Als wir einen Kilometer vor der Hütte die einige Jahre zuvor restaurierte, sehr einladend wirkende Schutzhütte Baldvínskáli erreichten pausierten wir erstmal. Nach einem Kaffee in der angenehm windsicheren Hütte entschieden wir unsere Pause auszudehnen und unsere Zelte hier aufzuschlagen.

Allerdings waren wir uns nicht sicher, ob das erlaubt war und der Hüttenwart sollte laut Zettel “Bald wieder da sein”. Nachdem wir die Zelte aufgebaut hatten und ich der wiederkehrenden Hüttenwärterin beim Wasser tragen half, kamen wir ins Gespräch und Siegrid (ich nenne sie einfach mal so, da ich den Namen vergessen habe :) erzählte mir auf Nachfragen von traditionellem isländischen Gerichten. Da gibt es den relativ einfach zu beschreibenden Schafskopf (Jap, ganz genau das. Ein Schafskopf), der halbiert in einer Art Gemüsesuppe gekocht und genau so serviert wird. Zudem gibt es so etwas, wie den englischen Meat-Pie – allerdings mit Lammhoden. Und zu guter letzt gibt es dann noch folgendes: Die überall rumstreunenden süßen isländischen Schafe werden über die Sommermonate im April auf die Wiesen getrieben und der komplette über den Winter angesammelte Schafdung nach draußen zum trocknen gekehrt. Bevor im September die Schafe dann wieder rein geholt werden, wird der getrocknete Schafsdung im Stall angezündet, um die nach isländischen Kriterien geschlachteten Schafe im Schafsdungrauch zu räuchern. Hmmmm, lecker…

Wir aßen unsere Astronautennahrung und verkrümelten uns bei knapp über den Gefrierpunkt und ner sehr steifen Brise in unsere Zelte. Die klimatischen Bedingungen auf 1.000 Metern in Island sind übrigens vergleichbar mit 3.000 Metern in den Alpen :-)