Bekanntschaften tagged posts

[de]Der alte Mann und die Niagara Fälle[/de][en]The old man and the Niagara Falls[/en]

Zu guter Letzt gings dann noch ein paar Tage zu den Niagara Fällen und Toronto. Faul mir selber etwas rauszusuchen, hab ich einfach mal die günstige Empfehlung meiner Lieblingsmeike gebucht und fand mich dann Montagmorgens um 7:00 in Chinatown abfahrend in einem Bus voller Asiaten und einem Tobi wieder. Mein chinesischer Vokabelschatz und meine Reiseerfahrung sind nun um einiges größer :-)

Wir haben alle bestimmt schon hier und da die Touribusse der Asiaten erleben dürfen. Bus hält, eine Horde fernöstlicher Menschen steigt aus, alle fotografieren sich in allen Kombinationen mit anderen und der Sehenswürdigkeit und nach 20 Minuten ist der ganze Spuk vorbei und der Bus wieder weg. Diesmal gehörte ich zum Bus. Auf der Tour habe ich unter anderem gelernt, wie so etwas abläuft. Alles ist auf die Minute durchgeplant, um keine davon zu verschenken, denn relaxen und durchatmen kann man ja im Bus. Und es wird einem die schwierige Entscheidung abgenommen, was man und wo man und wie lange man essen möchte. Wie praktisch ;-)

Beispiel am ersten Halt des Watgins Glen State Park. Ein wohl hübscher Park mit einigen Wasserfällen. Reiseführerin: “Sie haben 55 Minuten Zeit. Folgen sie dem Gorge-Pfad und halten Sie in den ersten 20 Minuten nicht an, um Fotos zu machen. In den folgenden 15 Minuten wird der Park schöner, machen Sie dort Ihre Fotos. In den letzten 20 Minuten gehen Sie bitte auf Toilette im Souvenirshop. Danach direkt wieder zum Bus und seien Sie pünktlich. Die nächste Pause wird erst wieder in 2,5 Stunden sein.”. Ich hab mir stattdessen ein megafettes Eis am Strand am nahegelegenen See gegönnt :-)

Sehr suspekt kam der Reiseleiterin auch vor, dass dieser komische eurpäische Lockenkopf nur eine der 11 hinzubuchbaren Attraktionen gebucht hat und daher nur weitere 24$, anstatt 296$ ausgegeben hat. Ich geb es zu, ich habe mir das Niagara Falls IMax (20$) mit einer Dokumentation über die Niagara Fälle gespart. Stattdessen habe ich mir in der Zeit die Niagara Fälle angeschaut. Und ich hab mir auch eine Aufführung (14$) amerikanischer Ureinwohner… ähm, nunja verkleideter Leute, gespart und mir stattdessen die Niagara Fälle angeschaut. Auch das Meeresfrüchtebüffett (45$) im Tower habe ich mir gespart, stattdessen nen Salat mit 3 Kolumbianern (aus Medellín! :) mit Blick auf die Niagara Fälle gegabelt. Die Bootstour an die Niagarafälle war feucht fröhlich und jeden der 24 Dollar wert! Die Niagarafälle an sich fand ich ganz nett, aber nicht so beeindruckend, wie ich dachte. Meine Tour zum Salto de Candelas hat mir wesentlich mehr Spaß gemacht und auf der Beeindrucktseinskala geb ich beiden Wasserfällen eine 9 von 10 :-p

Was ich noch gelernt habe:

  • In China z.B. haben die Leute maximal 10 Urlaubstage, was dann wohl zu dem etwas anderen Reiseverhalten führt.
  • Wenn man in einem Reisebus voller Asiaten sitzt, die alle problemlos über die Grenze kommen, wird man als für diese Gruppe untypisch deutscher nochmal zur Befragung unter vier Augen gebeten.
  • Wenn du in einem chinesischen Restaurant dein Essen bekommst, fange an zu essen, ohne zu hinterfragen, ob es auch das Gericht ist, was du bestellt hast. Eventuell wird dir 10 Minuten später jemand dein richtiges Gericht bringen und du hast die Lacher und ein Gratisessen auf deiner Seite.
  • Laut rülpsen ist völlig legitim.
  • Es gestaltet sich als sehr schwierig bis unmöglich in Kanada nach 22:00 noch ein Bierchen zu kaufen.
  • Warmes chinesisches Bier tut’s dann auch.
  • Auch ein Getränkeautomat ist eine Sehenswürdigkeit und ebenso würdig in allen Posen fotografiert zu werden.
  • Als Busfahrer verdient man gar nicht so schlecht. Fährt aber ziemlich viel Bus.

Hinweis: Ich möchte mit diesem Artikel keinen beleidigen oder über Reisestile herziehen, sondern nur (ironisch) beschreiben, wie ich es empfunden habe, da ich persönlich einen anderen Reisestil bevorzuge. Hab doch alle lieb. Alles in allem nochmal ein paar entspannte Tage zum Schluss meiner USA-Tour. War schön :)

[de]Dinge, die man Abends im Zelt hört[/de][en]Things you hear at night in your tent[/en]


Wo, wir grad bei Listen sind: Dinge, die man Abends im Zelt hört

  • Wühlmäuse vorm Zelt
  • Waschbären auf der Suche nach Essbarem
  • Leute beim Sex
  • Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär
  • Vorbeidonnernde Amtrak Züge
  • Meeresrauschen
  • Den Wind
  • Autos inkl. Hupen
  • Sich streitende Kinder
  • Fürze aus anderen Zelten
  • Heulende Kojoten
  • Nicht vorhandene Bären und Berglöwen
  • Zirpende Grillen
  • Fortsetzung folgt …

[de]Machts gut meine Leute in St. Louis[/de][en]Farewall my guys in St. Louis[/en]

Letzten Donnerstag bin ich in St. Louis von Johnny (via warmshowers.org) aufgenommen worden und hätte nicht mehr Glück haben können. In seiner WG mit Tim und Delmar hab ich moch sofort wohl, willkommen und auch ein bisschen heimisch gefühlt. Eigentlich wollte ich nur ein oder zwei Nächte bleiben aber die Stadt und die Leute die ich kennenlernen durfte haben mich dann doch länger behalten und ich muss sagen, dass ich in St. Louis bisher die tollste Zeit in den Staaten hatte! Mit einem weinenden Auge (aber auch einem erwartungsfreudigen) geht’s dann heute weiter Richtung Ostküste. Mein Dank geht an Johnny, Meghan, Tim, Rebecca, James, Delmar und alle anderen :-)

[de]Tourtagebuch – Tag 47[/de][en]Tourdiary Day 47[/en]

https://vimeo.com/99388605

In den letzten Tagan war ich hauptsächlich in Utah unterwegs und wie man vielleicht auch im Video und auf den Bildern sehen kann, hat es mir hier bisher landschaftlich am besten gefallen. Wirklich atemberaubend schön! Aber abgesehen von der tollen Landschaft, möchte ich mal was zu den Menschen loswerden. Man trifft unheimlich viele interessante, nette, hilfsbereite, interessierte Leute hier und da:

  • Helen und Anna haben mich ne Woche in ihrem Appartment in San Francisco wohnen lassen.
  • Yosi, Alex und das ganze Murray-Haus haben mit ebenfalls ne Woche in ihrem Haus in San Francisco wohnen lassen.
  • Tom aus Carmel hat mich und Mathilde abends zum Bierchen aufm Campingplatz eingeladen
  • Meine Warmshower-Hosts in L.A. haben mich eine Woche bei ihnen Wohnen lassen und mit Essen versorgt.
  • Von Tom, der mich mit Ducktape, Wasser und Motivation versorgt hab, habt ihr hier schon gelesen.
  • Als ich mal kurz angehalten habe, um auf die Karte zu gucken, hat eine Frau angehalten und mir meine Trinkflaschen mit kühlem Eiswasser aufgefüllt.
  • Meine Warmshower-Hosts in San Diego haben mir abgesehen vom Essen einen weitere Flaschenhalter samt Trinkflasche geschenkt.
  • Als ich Pause an einer Tanke gemacht hat, hat mir jemand eine leckere Zimtschnecke von Burger King geschenkt.
  • Eine Gruppe Radler, die ich getroffen habe, schenkten mir einfach so 20 Dollar, nachdem ich erzählte, dass ich nur zelte und sparsam reise.
  • Meine Warmshower-Hosts in Pheonix Silverio und Susan haben mich ins Restaurant und zum Baseballmatch eingeladen und sind mit mir zum REI und Walmart gefahren.
  • Als ich mal einen Platten hatte und keinen Reserveschlauch und Flickzeug übrige hat Tom angehalten und mir Flickzeug und einen Reserveschlauch geschenkt.
  • Der östliche Campingplatz am Grand Canyon war voll, so dass mich Tim, Elizabeth, Vincent und Meg (Australien) auf ihren Platz und zum Essen eingeladen haben.
  • Nach einer anstrengenden Etappe mit viel Gegenwind (um die 90 km/h sagte der Wetterbericht) hatte ich kein Wasser mehr und habe an ‘nem Haus gefragt. Tim und seine Frau haben mich mit Wasser, Brot, Obst und Gemüse versorgt.
  • Im Bryce Canyon habe ich Stefan und Tanja aus Augsburg getroffen, die mich zum Bierchen, zum Frühstück und zur Wanderung durch den Bryce Canyon eingeladen haben.
  • Am nächsten Tag habe ich Danny und Kyle getroffen und wir sind 7 Tage zusammen geradelt, haben viel gesehen und erlebt und unheimlich viel Spass miteinander gehabt.
  • Unsere Warmshower-Hosts Bill und Sue aus Mancos versorgten und mit Pancakes und Brownies und liehen uns ihr Auto um in den Mesa Verde Nationalpark zu fahren.
  • Hier und da habe ich Kaffee oder Softdrinks spendiert bekommen.

Überall wird man interessiert gefragt, woher man kommt, wohin man fährt und daraus entwickeln sich interessante Gespräche. Man kriegt viel Tipps zur Gegend und Einladungen und auch viele andere Dinge, wie ihr sehen könnt. Mit soviel Herzlichkeit hab ich eigentlich gar nicht gerechnet und bin ein bisschen gerührt :-)